Das Sozialticket war das ganze Jahr über immer wieder Thema im Landtag, in den Verkehrsverbünden und in den Städten und Kreisen NRWs. Viele Kommunen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) haben das Ticket eingeführt. Im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) wurde nach heftigen Diskussionen in den Kreisen die verbundweite Einführung zum 01.03.2012 beschlossen. Die anfänglich zögerliche Nutzung des im VRR eingeführten Sozialtickets ließ eine Debatte über den Preis des Tickets als wesentlichen Grund für die Akzeptanz des Tickets entstehen. In Köln, Bonn, Münster, Bielefeld und Bünde gab es schon zahlreich genutzte Mobilitätstickets, die mitunter teurer, aber oft auch einen breiteren Leistungsumfang als die im VRR angebotenen Tickets hatten.
Rot-Grün hatte auf Landesebene Gelder für das Sozialticket bereitgestellt. Aufgrund der Ablehnung des Haushaltes und der daraus resultierenden Neuwahlen kam es bei der Einführung jedoch zu Verzögerungen. Die weitere Einführung des Sozialtickets in einigen Städten und Kreisen wurde verschoben und in großen Teilen des VRS-Gebietes (außer in den Städten Köln und Bonn) wurde der Verkauf komplett ausgesetzt. Erst im Herbst 2012 als die neue rot-grüne Landesregierung den Haushalt 2012 beschlossen hatte, wurde dem Verkauf im VRS-Gebiet wieder verbundweit zugestimmt. Der VRR hat die Testphase beendet und startet nun auch verbundweit mit dem Sozialticket.
Nicht nur der Preis sondern auch die Qualität des Tickets, die Dauer des Angebotes wie auch die Einbindung in sozialpolitische Initiativen sind für den Erfolg eines Mobilitäts- oder Sozialtickets nicht minder wichtig. Hierüber haben wir bei unserem Fachgespräch am 05.10.2012 mit vielen Interessierten diskutiert und bei dieser Veranstaltung und auch bei späteren Gesprächen über Perspektiven einer möglichen Änderung der entsprechenden Förderrichtlinie des Landes beraten.
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