RainerSturm  / pixelio.de

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GEGEN DEN BAHNLÄRM! Die Region probt den Aufstand

Erschienen am 03. 01. 2013

Kölner EXPRESS

Was haben Koblenz, Neuwied und Bonn gemeinsam? Jede Menge Bahnlärm! Weil die Betroffenen (allein in Bonn 5.000) der Deutschen Bahn in Sachen Lärmschutz Dampf machen wollen, gehen die „Anrheiner“ jetzt auf die Straße.

Bei Dienstagsdemos wollen die Menschen in Neuwied ihrem Ärger Luft machen. Initiator Franz Breitenbach aus Bad Hönningen: „Am 15. Januar geht es auf dem Bahnhofsvorplatz um 19 Uhr los.“

Aber auch eine Großdemo auf dem Bonner Münsterplatz ist geplant. „Am 28. April treffen wir uns erst am Hauptbahnhof, dann ist eine Kundgebung auf dem Münsterplatz geplant.“ Alle  Initiativen gegen Bahnlärm von Koblenz bis Bonn hat Breitenbach unter einen Hut gebracht: „Es geht uns vor allem darum, dass die Bahn ihr fahrendes Material umrüstet, Flüsterbremsen einsetzt.“

Bahnlärm am Beispiel Bonn, der lautesten Stadt in NRW laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts. Die Autobahnen rund um die City, aber vor allem Bahnlinien zu beiden Seiten des Rheins sind die Quellen des Krachs. Mehr als 100 Dezibel werden bei der Durchfahrt von Güterzügen gemessen – das ist lauter als eine Motorsäge. Betroffen: 5.000 Menschen! Nicht nur die direkt an der Bahntrasse, sondern auch weit dahinter.

Tag für Tag, Nacht für Nacht donnern 700 Züge durch, davon 250 Güterzüge. Tendenz massiv steigend: Bis 2025 sollen es 550 Güterzüge sein! Bonns grüner Landtagsabgeordneter Rolf Beu findet es gut, dass sich der Protest jetzt auf die Straße verlagert: „Die Bahn und der Bund dürfen das Problem nicht aussitzen oder vergessen. Es kann nicht sein, dass 90 Prozent der Gelder nach Bayern und Baden-Württemberg gehen. Gerade im Rheintal ist der Bahnlärm am extremsten.“

Auch Bonns OB Jürgen Nimptsch versteht die Bahn-Anlieger: „Ich kann das Anliegen nachvollziehen. Bonn setzt sich seit Jahren mit seinen Möglichkeiten dafür ein, dass der Bahnlärm weniger wird.“

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