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Chaos zwischen Köln und Düsseldorf – Bahn muss zum Rapport antreten

Veröffentlicht von Kölner Express am 16. März 2017, Autor Christoph Borschel:

Köln – Das aktuelle Bahn-Chaos beschäftigt nicht nur die Pendler – jetzt steigt auch die Politik in das Thema ein.

Wegen gleich mehrerer Großbaustellen zur gleichen Zeit sind mehr als die Hälfte der Regionalverbindungen zwischen Köln und Düsseldorf in dieser Woche weggefallen. Die Bahn steht jetzt wegen schlechter Kommunikationsarbeit in der Kritik.

Pendler und NVR verärgert

Viele Pendler fühlen sich alleingelassen, schlecht informiert und verschaukelt.

Lino Hammer, Sprecher für Verkehrspolitik im Hauptausschuss des Nahverkehrs Rheinland (NVR) ist der Meinung, dass die DB Netz in Sachen Kommunikation versagt hat. Das Subunternehmen der Bahn ist für Umbaumaßnahmen an Gleisen und Schienen zuständig.

„Kurzfristig angesetzte Baustellen, die erheblich den Nahverkehr zwischen Köln und Düsseldorf stören sowie eine unzulängliche Kommunikation gegenüber unseren Kunden missbilligen wir auf das Schärfste“, heißt es in einer Stellungnahme des NVR, die EXPRESS vorliegt.

DB Netz soll im Ausschuss berichten

Deswegen muss die Bahn dem Ausschuss nächste Woche Rechenschaft über die Umsetzung der Bauarbeiten ablegen.

„Wir haben einen Mitarbeiter von DB Netz einbestellt, damit er uns erklärt, warum alle unmittelbar Betroffenen erst etwa eine Woche vor Beginn der Arbeiten von den Bauarbeiten erfahren haben“, so Hammer.

Auch die Frage, warum geichzeitig auf der linken und der rechten Rheinseite gebaut werden muss, soll dann beantwortet werden. Der NVR findet dieses Verhalten „skandalös“.

Bahn will Situation analysieren

Auch Rolf Beu, bahnpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW, ist angesäuert: „Baustellen führen meistens zu Behinderungen und einzelnen Zugausfällen. Es kann aber nicht sein, dass die Deutsche Bahn „spontan“ große Teile des Landes lahm legt.“

Die Bahn räumte auf Nachfrage ein, die Kunden dieses Mal in der Tat erst sehr spät, nämlich Ende Februar informiert zu haben.

„Das tut uns wirklich leid, aber die Planung war in diesem konkreten Fall wirklich schwierig.“ Künftig wolle man wieder mit größerem Vorlauf informieren.

Die rund 1000 Baumaßnahmen, die in NRW in diesem Jahr durchgeführt werden, seien allerdings auch kein Pappenstiel.

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