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DB Netz verursacht einen Monat lang Verkehrschaos in NRW

Der Sprecher für ÖPNV und Bahnpolitik der Fraktion GRÜNE im Landtag NRW, Rolf Beu, äußert sich zu den durch Baustellen der DB Netz AG verursachten Problemen im Nah- und Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen, die laut DB AG noch bis 5. April 2017 andauern sollen.

„Die DB Netz AG veranstaltet ein Baustellenmissmanagement ohne Gleichen. Sie hat es zustande gebracht, die schon im Alltag schwierige Streckensituation zwischen Köln und Düsseldorf zusätzlich zu verschlechtern. Die Situation erinnert mich in ihrer Absurdität stark an Ephraim Kishons Geschichte ‚Der Blaumilchkanal‘. Ich sage absurd, denn ich unterstelle der DB Netz AG keine böse Absicht, obwohl ihr Gebahren aktuell von der Bundesnetzagentur auch wegen Aktivitäten im Raum Köln/Bonn untersucht wird, wie die ‚Nahverkehrspraxis‘ Ende Februar gemeldet hat.

Denn erstens richtet die DB Netz AG gleichzeitig Baustellen auf der links- und auf der rechtsrheinischen Seite ein. Dadurch sind die jeweiligen Ausweichstrecken ebenfalls durch Baustellen blockiert. Zum Zweiten informiert die DB Netz AG die Verkehrsverbünde erst ganz kurzfristig, die in NRW für den ÖPNV verantwortlich sind, so dass diese die Störungen nicht frühzeitig einplanen und Ersatzverkehre einrichten können.

So ein Baustellenmissmanagement führt selbst auf einer wenig genutzten Nebenstrecke zu einer schwierigen Situation. Bei einer der höchstbelastetsten Schienenstrecken Europas resultieren daraus irrsinnige Probleme im Nah- und Fernverkehr. Einen Monat lang, noch bis 5. April 2017, müssen die Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV in NRW wie des Fernverkehrs Zugverspätungen und Zugausfälle erdulden.

Darum fordere ich die DB AG und die Verkehrsverbünde NVR und VRR auf:

  1. NVR und VRR stellen umgehend zusätzliche Kapazitäten im ÖPNV in Rheinland und Ruhrgebiet bereit. Dabei hat die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des ÖPNV in NRW absoluten Vorrang vor dem Kostenfaktor.
  2. Die DB AG öffnet kostenfrei die Züge des Fernverkehrs für alle Pendler/innen mit einer gültigen Monatskarte.
  3. Die Kommunikation über Zugausfälle und Zugverspätungen wie die zu alternativen Verkehrsangeboten müssen sofort verbessert werden.
  4. Langfristig ist eine finanzielle Entschädigung der Verkehrsverbünde durch die von der DB AG/DB Netz AG verursachten Beeinträchtigungen zu leisten.“

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