ABWSV: Beschleunigung der Tausendfüßler-Erneuerung möglich

Rolf Beu: Bestandsoptimierung statt neuer Trasse

Foto: General Anzeiger Bonn

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek berichtet heute dem Landesverkehrsausschuss über den Stand des Fernstraßenausbaus im Land. Im schriftlich vorgelegten Bericht heißt es auf Seite 6: Darüber hinaus werden die Planungen folgender Autobahnprojekte der Stufen 2 und 3 mit Hochdruck betrieben, so dass sie noch bis 2020 in Bau gehen können (siehe Link unten).

Es folgt eine Liste mit 17 Projekten, u. a. drei an der Flughafenautobahn A 59 und eine an der Bonner A 565 mit Kostenangabe.

Foto: General Anzeiger Bonn

Landtagsabgeordneter Rolf Beu (GRÜNE), Vorsitzender des Bonner Verkehrsausschusses:

„Das Land beschleunigt die Sanierung und Optimierung seines Autobahnnetzes. Für die Region Bonn/Rhein-Sieg ist neben dem mehrspurigen Ausbau zwischen den Autobahndreiecken Bonn-Nordost und Sankt Augustin-West insbesondere die Erneuerung des sogenannten Tausendfüßlers zwischen dem Autobahnkreuz Bonn-Nord und Endenich von großer Bedeutung. Außerdem erhält die Neuanlage der Anschlussstelle Maarstraße endlich einen realistischen Realisierungszeitraum.

Das als Tausendfüßler bezeichnete Brückenbauwerk zw. Bonn-Nord und Endenich wurde in den 1950er Jahren als innerstädtische Kraftfahrzeugstraße mit zwei Richtungsfahrspuren ohne jede Stand- und Einfädelspuren geplant und anschließend gebaut. Erst später erfolgte eine Hochstufung zur Bundesautobahn. Heute befahren über 100.000 Kraftfahrzeuge werktäglich den Tausendfüßler, damit zählt er zu den meist befahrenen Straßenabschnitten in der Region. Eine vergleichbare Nutzerzahl hat die Köln-Frankfurter Autobahn im Bereich Lohmar – Siegburg. Die A 3 verfügt aber über drei Richtungs- und zusätzlichen Stand- und Einfädelspuren.

Bereits vor einiger Zeit wurde festgestellt, dass mittelfristig der Tausendfüßler nicht mehr unterhalten werden kann, sondern erneuert werden muss. Ein Neubau des Brückenbauwerks muss gemäß den gültigen Standards und Sicherheitsvorschriften erfolgen. Nach der Fertigstellung der Baumaßnahmen sind die Engpässe im Autobahnnetz der Region beseitigt. Verbunden mit dem Ausbau zwischen Bonn-Nordost und Sankt Augustin gibt es spätestens dann auch eine leistungsfähige und sichere Straßenverbindung zwischen dem links- und rechtsrheinischem Rhein-Sieg-Kreis. Damit haben Forderungen nach einer zweiten Bonn zerschneidenden Fernstraße (sogenannte Südtangente mit Ennert-Aufstieg und Venusberg-Tunnel) keine Grundlagen mehr.“

Den Bericht des Landesverkehrsministerium finden Sie unter dem folgenden Link: ABWSV-Bericht TOP 8_Bundesfernstraßenbau 2015-2020_27.08.15