
Trendumkehr in neuer Bevölkerungsprognose: NRW wächst
NRW ist ein Land mit sinkender Einwohnerzahl dachte man. So wird es auch kommen – allerdings viel später als erwartet. Eine neue Prognose ergibt: NRW hat jeden Grund, seine Kitas weiter auszubauen und seine Lehrer an den Schulen zu halten.
Düsseldorf (dpa/lnw) – Nordrhein-Westfalen schrumpft nicht, Nordrhein-Westfalen wächst. Das ist das überraschende Ergebnis der jüngsten Bevölkerungsprognose des Landesamts für Statistik für die Düsseldorfer Staatskanzlei. Der demografische Wandel kommt zwar – allerdings 20 Jahre später als erwartet. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Analyse hervor.
Nach den neuen Berechnungen wird die Bevölkerung im einwohnerstärksten Bundesland noch bis 2025 um ein knappes Prozent
auf 17,7 Millionen Bürger anwachsen. Erst danach wird mit einem Rückgang gerechnet, der mit minus 6 Prozent bis 2060 aber nur halb so hoch ausfallen soll wie in früheren Prognosen angenommen.
Die Zukunft in NRW: Wachstum in der Großstadt – Abkehr vom Land
Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Bevölkerungszahlen in NRW werden sich in
den Regionen laut aktuellen Prognosen von IT.NRW sehr unterschiedlich
entwickeln. 24 Regionen können bis 2025 mit Zuwachs rechnen – die
Prognose 2011 war nur von elf Wachstumsregionen ausgegangen. Die
Statistiker erwarten nun folgende Ergebnisse.
- Köln: + 113.000 (!)
- Düsseldorf: + 49.700
- Münster: + 31.000
- Dortmund: + 25.300
- Bonn: + 24.300
- Essen: + 15.800
- Aachen: + 10.200
- Bielefeld: + 8.300
- Leverkusen: + 7.700
- Wuppertal: + 5.300
- Solingen: + 3.000
- Hamm: + 2.300
- Mönchengladbach: + 1.800
- Krefeld: + 500
Bei den zehn Kreisen mit prognostizierten Zuwächsen ergeben sich folgende Berechnungen:
- Rhein-Erft: + 21.500
- Rhein-Sieg: + 20.400
- Rhein-Kreis Neuss: + 15.700
- Kleve: + 10.500
- Gütersloh: + 10.400
- Paderborn: + 9.000
- Steinfurt: + 2.300
- ehem. Kreis Aachen: + 1.900
- Heinsberg: + 1.600
- Rheinisch-Bergischer Kreis: + 600
Bis 2040 erwarten die Experten die höchsten Zuwächse in den Großstädten
- Köln (+ 19,3 Prozent)
- Münster (+ 16,6 Prozent),
- Düsseldorf (+ 13,1 Prozent) und
- Bonn (+ 12,1 Prozent).
Für Köln fällt das Wachstum damit doppelt so hoch aus als bislang erwartet – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Stadtplanungen für Kitas, Schulen, Wohnraum und Verkehr.
Die stärksten Rückgänge werden bis 2040 für den Märkischen Kreis erwartet (- 19 Prozent) sowie für die Kreis Höxter und Hochsauerland mit jeweils minus 16 Prozent.
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