Zur andauernden Kritik der Bonner SPD-Fraktion am lokalen Sozialticket (hier: Große Anfrage im Sozialausschuss am 25.09.2013) äußert sich die schwarz-grüne Stadtratskoalition wie folgt:
Wilfried Reischl (verkehrspolitischer Obmann, CDU): „Die Anfrage der SPD Bonn zeigt, dass die Bonner SPD mit zweierlei Maß misst: Lokal beklagt sie zu teure Fahrpreise für Bonn-Ausweis Besitzer, im Landtag lobt sie Bonn (und einige andere Städte) dafür, dass die ermäßigten Bus- und Bahntickets dort noch günstiger sind als im Verkehrsverbund VRS (Mobilpass/Sozialticket in Bonn für einen Monat 33,00 gegenüber 35,80 Euro).“
Prof. Detmar Jobst (Sprecher im Sozialausschuss, Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Inge Czuiday (CDU) heben hervor: „Mobil“-Pass bedeutet, dass der günstige Tarif über die Bonner Stadtgrenze hinaus gilt und dadurch eine deutlich größere Reichweite gegenüber früher bietet. Zudem kostete lt. Auskunft der Stadtwerke eine ermäßigte Monatskarte 1b früher 39,10 Euro. Wie man eine Verbilligung dieser Monatskarte um 18% gegenüber früher heute als unsozial beklagen kann, bleibt ein Geheimnis der SPD. Außerdem unterschlägt sie, dass durch die Landesmittel für den Mobilpass die Stadt erst in der Lage bleibt, die übrigen Vergünstigungen des Bonn Ausweises mit über 2 Millionen Euro jährlich aufrecht zu erhalten.“
Rolf Beu (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Bonner Landtagsabgeordneter und Verkehrsausschussvorsitzender: „Von einem Sozialabbau zu reden, wie die Bonner Sozialdemokraten dies tun, ist eine glatte Verdrehung der Tatsachen. Die Fahrpreise für den verbundweiten Mobilpass wurden im zuständigen Verkehrsverbund VRS mit den Stimmen der SPD einvernehmlich beschlossen – trotzdem will die örtliche SPD es noch besser haben. Eher sollte sie die Bonner Leistungen loben! Die Genossen sollten die Kreise und Städte motivieren, Zusatzleistungen wie in Köln, Bonn, Münster und Bielefeld anzubieten, um gleiche soziale Bedingungen im gesamten Land zu erreichen.“
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