Erich Westendarp / pixelio.de

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Beu: Bahnchef Rüdiger Grube muss Versprechen auch einlösen

Zu der gestrigen Aussage von Bahnchef Rüdiger Grube, den Bahnlärm im Mittelrheintal bis zum Jahr 2020 um die Hälfte zu reduzieren, teilt der GRÜNE Landtagsabgeordnete Rolf Beu, Fraktionssprecher für ÖPNV und Bahnpolitik im NRW-Landtag und Vorsitzender des Bonner Planungs- und Verkehrsausschusses, mit:

“Es ist erfreulich, dass nun auch Herr Grube erkannt hat, dass der Lärmschutz an den beiden Bahnstrecken im Rheintal ein wichtiges Thema ist, und dass er versprochen hat, den Bahnlärm im Mittelrheintal bis zum Jahr 2020 um die Hälfte zu reduzieren.

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Das ist für die lärmgeplagten Anwohnerinnen und Anwohner im Rheintal eine positive Nachricht, doch muss der Bahnchef dieses Versprechen nun auch einhalten und wir werden ihn wenn nötig regelmäßig an dieses Versprechen erinnern.

Denn Lärm ist gesundheitsschädlich. Und um den Gesundheitsschutz zu verbessern ist es dringend notwendig, dass die Verkehrsunternehmen in ihren Fuhrparks eine lärmoptimierten Sanierung bzw. Umgestaltung vollführen. Denn gerade für Altstrecken ist der aktive Lärmschutz an der Quelle, wie bessere Gleispflege („besonders überwachtes Gleis“), Radschallabsorber oder lärmoptimierte Drehgestelle besonders wichtig. Auch neu konstruierte Bremssohlen (sogenannte K- bzw. LL-Sohlen), Radschallabsorber, lärmärmere Lokomotiven oder dämpfende Federungen sind wichtige Neuerungen.

Nach diesem Versprechen von Herrn Grube scheint der Chef des größten deutschen Einbahnunternehmens nun endlich von der dringenden Notwendigkeit einer Lärmreduzierung im Rheintal überzeugt worden zu sein.“

Maßnahmen um dieses Versprechen einzulösen, könnten aus unserer Sicht sein:

  • Tempolimits für Güterzüge in den Nachtstunden, wenn sie unmittelbar angrenzende Wohngebiete durchfahren,
  • Einführung einer Kernruhezeit, in der alte Güterzüge mit lauten Graugussbremsen nachts stoppen müssen,
  • Einführung lärmabhängiger, verkehrssteuernder Trassenpreise, um Anreize für die Umrüstung von lauten Güterwaggons auf leisere Systeme zu geben,
  • Umfassende Umrüstung alter Güterwagen auf sogenannte Flüsterbremsen (K- und LL-Sohle),
  • Konsequente Installation von Maßnahmen zur Lärmminderung an den Rädern, den Schienen und neben dem Gleis,
  • Frühzeitiger Wegfall des bisher geltenden Schienenbonus auch für Bestandsstrecken,
  • Unabhängige Messungen der tatsächlichen Lärmimmissionen, statt theoretischer Berechnungen, als Grundlage für Entscheidungen zum Lärmschutz,
  • Beginn von Trassenuntersuchungen für eine neue umweltverträgliche Güterzugstrecke zwischen dem Rhein/Ruhr- und dem Rhein/Main-Raum als Ergänzungen zu den beiden Rheintalstrecken.

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