Die Biene ist nicht nur ein fleißiges, sondern auch ein bedrohtes Tier. Mit jedem Stück Land, das versiegelt wird und jeder blühenden Pflanze, die verschwindet, engt sich auch der Lebensraum der Bienen ein. Hinzu kommen Krankheiten wie Seuchen und Milbenbefall, die die Völker bedrohen. Wie ernst die Lage in Nordrhein-Westfalen ist, hat die GRÜNE-Landtagsfraktion am letzten Dienstag mit Imkerinnen und Imkern in ganz NRW diskutiert. Der Bonner Landtagsabgeordnete Rolf Beu (GRÜNE) hat auf Einladung des Imkers Klaus Maresch die Imkerei auf dem Dach der Bundeskunsthalle besucht.

Rolf Beu MdL: „Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern von Wild-und Kulturpflanzen. Gerade deshalb sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Ökosystems. Ohne die fleißigen Insekten würden elementar wichtige Prozesse in der Natur nicht stattfinden. Von den heimischen Nutz- und Wildpflanzen, über 2.000 verschiedene Arten, sind ungefähr 80 Prozent darauf angewiesen, von Bienen bestäubt zu werden. Mit anderen Worten: Ohne Bienen keine Pflanzen und keine Erträge. Vor allem durch intensive Landwirtschaft verlieren Bienen ihre Nahrungsgrundlage und Lebensräume. Monokulturen, ein übermäßiger Einsatz von Pestiziden und Schädlinge tragen dazu bei. Uns ist es wichtig, den natürlichen Lebensraum der Bienen zu schützen. Wie dies langfristig geschehen kann, habe ich vor Ort mit Klaus Maresch diskutiert. Ein Wunsch von ihm ist, dass die Bonner Stadtverwaltung aber auch der Landesbetrieb Straßen.NRW beim Straßenbegleitgrün mehr auf Blumenwiesen statt auf Rasen oder Bodendecker setzen solle. Diesen Wunsch nehme ich gern mit in meine Stadtratsfraktion und auch mit in den Landtag. Bei meinem Besuch auf dem Dach der Bundeskunsthalle konnte ich mir ein sehr gutes Bild von der Vielfalt des Engagements der Imkerinnen und Imker in NRW machen.“

Wie wichtig Bienen sind, zeigt sich auch darin, dass sie und ihre Haltung sogar im deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) besondere Erwähnung finden. Es heißt, dass einige der Schöpfer des BGB begeisterte Hobby-Imker waren und so kommt es, dass auch heute noch im BGB Vorschriften für den Umgang mit Bienenschwärmen zu finden sind (§§ 961 – 964 BGB). Es gibt zum Beispiel ausführliche Regelungen dazu, wann ein ausziehender Bienenschwarm „herrenlos“ wird, dass der Eigentümer bei Verfolgung seiner Bienen fremde Grundstücke betreten darf oder was passiert, wenn ein Bienenschwarm in eine „fremde besetzte Bienenwohnung“ einzieht.

Eine Imkerei auf dem Dach eines Museums bzw. einer kulturellen Ausstellungshalle – wie hier in Bonn – ist landesweit wohl einmalig.

Weitere Berichte und Fotos von den Besuchen der NRW-Landtagsfraktion bei den Imkerinnen und Imkern in NRW finden sich hier:
http://gruene-fraktion-nrw.de/aktuell/sliderdetail/nachricht/bienchen-bienchen-summ-summ-summ.html