Foto aus Luxemburg
Gabi Eder / pixelio.de

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Nächster Meilenstein bei der Fahrradhauptstadt

Ausschreibung des Fahrradverleihsystems soll endlich starten

Stationen werden von Anfang an stadtweit benötigt  –  Koalition verbessert Verwaltungsvorschlag 

Die Stadtverwaltung hat nun nach monatelanger reiflicher Prüfung der rechtlichen und fachlichen Kriterien dem Ausschuss für Planung, Verkehr und Denkmalschutz für die Sitzung am 04.07.2013 einen Vorschlag unterbreitet, um die Ausschreibung des Fahrradverleihsystems für die Stadt Bonn zu starten. Die schwarz-grüne Ratskoalition kann daher mit einiger Freude zur Kenntnis nehmen, dass es bei diesem Thema nach so langer Zeit jetzt doch endlich in Mini-Schritten voran geht. Gleichzeitig  fordern wir aber deutlich mehr als der OB in seinem Verwaltungsvorschlag vorgelegt hat.

Foto aus Luxemburg Gabi Eder / pixelio.de

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Rolf Beu (verkehrspolitischer Sprecher und Ausschussvorsitzender, Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Wilfried Reischl (verkehrspolitischer Obmann, CDU):

„Nachdem wir die Einführung eines Fahrradverleihsystems für Bonn bereits mehrfach beschlossen und die Umsetzung gebetsmühlenhaft bei der Verwaltung von OB Nimptsch (SPD) eingefordert haben, sind wir froh, dass nun die Ausschreibung endlich starten kann. Um das Fahrradverleihsystem von Anfang an erfolgreich starten zu können, bedarf es aber mehr als das von der Verwaltung vorgeschlagene Klein-Klein. So sehen wir es als unverzichtbar an, dass sich die Stationen von Anfang an stadtweit in allen Ortsteilzentren und an allen Bahnhöfen und DB-Haltepunkten befinden werden. Dies haben wir in verschiedenen Gremien auch bereits mehrfach beschlossen und erwarten von der Verwaltung, dass diese Beschlüsse auch in der Ausschreibung berücksichtigt werden.

Um erfolgreich zu sein, muss das Radleihsystem attraktiv gestaltet sein. Erforderlich dafür ist  ein enges Netz aus Stationen im gesamten Stadtgebiet, an denen die Räder ausgeliehen und wieder abgegeben werden können. Unsere Forderung deshalb: statt wie von der Verwaltung vorgesehen lediglich 60, muss gleich zu Beginn mit 100 Stationen gestartet werden. Außerdem muss das System zu jedem späteren Zeitpunkt problemlos erweiterbar sein. Im Mini-Vorschlag der Verwaltung sollten die Stadtbezirke Hardtberg und Bad Godesberg quasi unberücksichtigt bleiben. Und auch große Teile von Beuel und dem Bonner Norden und Westen gingen nach den bisherigen Planungen der Stadtverwaltung leer aus. Das können und wollen wir so nicht akzeptieren. Deshalb folgen wir hier entsprechenden Beschlüssen der Bezirksvertretungen undsehen jetzt definitiv vor, dass mindestens an allen Bahnhöfen und in allen Ortsteilzentren auch bereits zum Start des Systems Leihstationen eingerichtet werden.

Außerdem muss das System so ausgeschrieben und gestaltet sein, dass es jederzeit um weitere Stationen, zusätzliche Fahrräder und E-Bikes erweitert werden kann und auch jederzeit die Integration weiterer Sponsoren möglich ist.

Wie es in vergleichbar großen Städten vorbildhaft von Anfang an gelöst wurde, kann man beispielsweise in der nordfranzösischen Stadt Lille (230.000 Einwohner) betrachten, wo insgesamt 4.100 Leihrädern an 110 Stationen stadtweit zur Verfügung stehen. Dort ist es unter dem Dach des regionalen ÖPNV-Anbieters Teil einer Gesamtstrategie mit Abstellplätzen, Radroutennetz, Radparkhäusern und koordinierter Öffentlichkeitsarbeit (www.vlille.fr).“

Änderungsantrag: http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/13/1312122AA3.pdf

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