RB48 Bonn HBF

Verbesserungen auf der linksrheinischen Bahnstrecke Köln – Bonn notwendig

Verbesserungen auf der linksrheinischen Bahnstrecke Köln – Bonn notwendig
– sowohl kurzfristig, als perspektivisch mehr und längere Züge

Auf Initiative von Rolf Beu, Sprecher für ÖPNV und Bahnpolitik der GRÜNEN-Landtagsfraktion NRW, hat am 14. Juni im Hauptausschuss des zuständigen Verkehrsverbundes Nahverkehr Rheinland die zuständige NVR-Geschäftführung dargelegt, welche Möglichkeiten zur Vergrößerung der Kapazitäten und somit zur Verbesserung der Qualität auf der linkrheinischen Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn bestehen. Diese Relation hat die höchste Auslastung im SPNV im gesamten NVR-Gebiet. Dies führt immer wieder zu völlig überfüllten Nahverkehrszügen und die weiter steigende Nachfrage führt sogar noch zu einer Verschärfung dieser angespannten Situation. Insbesondere wenn wie aktuell, einzelne Züge nur in Einzel- statt in Doppeltraktion fahren.

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Rolf Beu dazu: „Zwar sind bereits leichte Angebotsverbesserungen auf der linksrheinischen Bahnstrecke ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 beschlossen. Ab dann sollen zumindest in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Züge eingesetzt werden, indem die Regionalbahnlinie 48, die zwischen Wuppertal, Köln und Bonn verkehrt, um zusätzliche Fahrten ergänzt wird. Bei diesen zusätzlichen Fahrten wird die Fahrzeit zwischen Köln und Bonn jedoch mit etwa 40 Minuten länger als gewöhnlich sein, da in Brühl bzw. in Köln-Süd Überholungen durch Züge des Fernverkehrs in Kauf genommen werden müssen. Aber nur so ist es möglich, die bisherige Angebotslücke, in der heutzutage fast 30 Minuten zwischen Köln und Bonn kein Nahverkehrszug verkehrt, zu schließen und zugleich die Zwischenstationen Roisdorf, Sechtem, Brühl und Hürth-Kalscheuren mit zu bedienen.

Allerdings hilft diese Verbesserung nicht bei der aktuellen Situation. Momentan wird die Situation noch verschärft durch Fahrzeugausfälle auf der Mittelrheinbahn (MRB 26). Es haben sich zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer beschwert, die die Züge der Mittelrheinbahn nicht nutzen konnten, weil trans regio als Betreiber der Mittelrheinbahn, nur eine Wageneinheit eingesetzt hatte. Aufgrund eines Rangierunfalles, bei dem zwei Elektrotriebwagen so erheblich beschädigt wurden, dass sie instandgesetzt werden müssen, fehlen dem Eisenbahnunternehmen diese Fahrzeuge, um die vertraglich vereinbarten Leistungen zu erbringen. Hinzu kommt, dass aufgrund notwendiger Fahrzeugüberprüfungen keine Reservefahrzeuge zur Verfügung stehen. Ausserdem erfolgte die Kundeninformation nicht oder völlig unzureichend. So fehlten entsprechende Aushänge und die Informationen im Internet sind auch nicht vollständig zutreffend. Für die Minderleistungen muss trans regio zwar u.U. Vertragsstrafen an den NVR zahlen, dies hilft aber weder den auf engstem Raum gedrängten Fahrgästen noch den an den Bahnhöfen stehen gelassenen Bürgerinnen und Bürgern weiter.
Wir haben diese unzumutbaren Zustände auf der Mittelrheinbahn im Hauptausschuss des NVR am Freitag stark kritisiert und die NVR-Geschäftsführung einvernehmlich gebeten kurzfristig Lösungen zu erarbeiten, um die Kapazität der Züge zwischen Bonn und Köln schnellstmöglich zu vergrößern und den Pendlerinnen und Pendlern somit wieder mehr Qualität zu bieten.

Die Geschäftsführung des NVR hat als langfristige Lösung bereits zugesagt, die notwendigen Investitionen und Kosten zu ermitteln, um künftig ausgewählte Fahrten der Mittelrheinbahn MRB 26 zwischen Remagen und Köln zumindest in der Hauptverkehrszeit mit einer zusätzlichen dritten Zugeinheit zu ergänzen. Für eine solche dritte Traktion wären allerdings Fahrzeuganschaffungen notwendig und die Bahnsteige in Bonn-Mehlem, Rolandseck und Oberwinter müssten auf eine Länge von 210 Meter erweitert werden. Mit dieser Maßnahme könnte die Kapazität der Mittelrheinbahn um 252 Sitzplätze erweitert werden.
Eine weitere Verbesserung könnte die Ausweitung der Platzkapazitäten an den Sonn- und Feiertagen darstellen. Der NVR hatte aufgrund der bei der Ausschreibung prognostizierten Fahrgastzahlen an Sonn- und Feiertagen nur eine Bedienung in Einfach-Traktion bestellt. Durch die massive Nachfragesteigerung, auch an den Wochenenden, reicht dies jedoch inzwischen nicht mehr aus.

Die Vertreter der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises setzen sich darüber hinaus dafür ein, dass die RB 48 ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 auch in den Stunden von 21 – 0 Uhr an allen Tagen zw. Köln und Bonn verkehren wird und deshalb um mindestens drei Kurse verlängert wird. Bisher enden die Abfahrten des RE 5 und der RB 48 ab Köln bereits gegen 20:30 h, so dass ab dann statt drei Regionalzügen pro Stunde und Richtung auf dieser Hauptlinie innerhalb des NVR mit der MRB 26 nur noch ein einziger verkehrt. Ein 1-Stunden-Takt zwischen den beiden größten Städten des Verbundraumes hat sich auch in den Abendstunden als völlig unangemessen erwiesen.

Wir fordern seit Jahren dringend Verbesserungen auf dieser Hauptverkehrsstrecke in NRW. Dies ist auf der linksrheinischen Bahntrasse allerdings aufgrund der Auslastung mit Güter-, Fernverkehrs- und Nahverkehrszügen allerdings nicht so einfach, wie auf anderen Strecken in unserem Bundesland realisierbar. So werden auf den Strecken von Aachen, Düsseldorf und Siegen zum Kölner Hauptbahnhof zum Beispiel Verstärkerzüge im morgendlichen Berufsverkehr eingesetzt, um die Nachfrage bewältigen zu können. Hierfür bietet die stark befahrene Strecke zwischen Bonn und Köln wegen der fehlenden Infrastruktur aber leider keinerlei Platz mehr für zusätzliche Züge.

Hier liegt die Hoffnung auf den von der rot-GRÜNEN Landesregierung beschlossenen Maßnahmen, die zum BVWP (Bundesverkehrswegeplan) angemeldet wurden. Darin enthalten ist ein Maßnahmenbündel zum Ausbau des Bahnknotens Köln, der auch für die Relation nach Bonn zusätzliche Kapazitäten ermöglichen würde.“

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