RainerSturm  / pixelio.de

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Bonner Kunstverein Wochenende der Jahresgaben – Flanieren zwischen

Erschienen am 29.11.2012

General Anzieger Bonn

BONN. Mit Kunst und kulinarischen Genüssen, Musik und geistreichen Gesprächen lädt der Kunstverein am 1. und 2. Dezember zum traditionellen Wochenende der Jahresgaben. Mit Werken von 23 Künstlern leistet sich der Kunstverein einen pointierten Jahresüberblick inklusive Perspektive. Das Schöne daran: Man kann die Werke käuflich erwerben.

Die Mertes-Stipendiatinnen Lin May (Entwurfszeichnungen) und Miriam Schwedt (Drucke auf Barytpapier) sind noch in bester Erinnerung. Beide sind mit Arbeiten vertreten. Auch die gelungene Ausstellung „Nach Bonn“ hinterlässt in der Schau ihre Spuren: Ein Comic-artiger „Retablo“ auf Stahlblech von Alexander Braun, das Multiple des Performancekünstlers Yorgos Sapountzis, „schneller oder langsamer Tod“, schließlich Drucke von Jakob Kolding erinnern an diese Schau.

Charline von Heyl, der die aktuelle, herausragende Ausstellung des Kunstvereins gewidmet ist, präsentiert sich mit drei zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion changierenden großen Mischtechniken. Auch Markéta Othová, Alexandra Bircken und der großartige Ed Atkins, allesamt wichtige Positionen des Jahresprogramms, haben ihre Jahresgabe eingereicht, die für den Kunstverein verkauft wird.

Einen Brückenschlag bilden zwei, so der Künstler, in irgendeinem Schuh gefundene Kieselsteine von Kris Martin, der im Kunstmuseum eine denkwürdige Ausstellung hatte. Die Steine des hintergründigen Ironikers heißen „Idiot“, sind nummeriert, datiert, signiert und kosten pro Stück stolze 963 Euro. Sie liegen im unteren Mittelfeld. Günstiger sind die 75 Seiten umfassenden Hefte Philipp Hamanns (27) mit dem schönen Titel „ich hoffe, ich verliere meine illusionen nie“ (120 Euro).

Die Bonner Szene ist mit Christoph Dahlhausen und Muyan Lindena vertreten, aus der weiteren Region kommen Frauke Dannert und Philipp Hammann, mit Peter Piller, Johannes Wohnseifer und Karin Hueber betritt die Jahresgabenschau internationales Parkett.

Interessant sind Künstler, die noch nicht im Kunstverein in Erscheinung getreten sind und vielleicht zukünftig eine Rolle spielen: Die in New York lebende Josephine Meckseper, Tal R aus Tel Aviv und den in Berlin lebenden Thomas Zipp würde man gerne ausführlicher in Bonn sehen.

Das Wochenende der Jahresgaben erschöpft sich nicht in Bildender Kunst: Es gibt Kaffee und Quiches, Kunstfreunde stellen ihr Lieblingsbild vor, Kinder kommen mit einem eigenen Programm auf ihre Kosten, und am Sonntag, 15 Uhr, musizieren Schüler der Klavierklasse von Susanne Kessel.

Kunstverein, Hochstadenring 22; Sa. So 11-18 Uhr. Informationen:

www.bonner-kunstverein.de

Mein Lieblingsbild

Kunstfreunde stellen ihr Lieblingsbild vor:

Samstag, 11.30-12.15 Uhr: Martin Schumacher (Kulturdezernent), Ralph Wichmann (IVG-Stiftung), Timo Berndt (Schauspieler), Rolf Beu (Die Grünen, Köln). 

13.30-14.15 Uhr: Heidrun Wirth (Journalistin), Hannah Schneider (Künstlerin), Irene Horn (Studentin), Karl-Wilhelm Starcke (CDU). 

15.30-16.15 Uhr: Jennifer Gassmann (Videonale), Michael Plössner (Kunstverein), Grischka Petri (Uni Bonn), Cem Akalin (GA).

Sonntag, 11.30-12.15 Uhr: Julia Wedel (Alanus Hochschule), Michael Ladenburger (Beethoven-Haus), Sebastian Wahl (Simple-Things), Christina Végh (Kunstverein).

13.30-14.15 Uhr: Victoria Westmacott-Wrede (Künstlerin), Fanny Gonella (Kunstverein), Andreas Oldörp (Stadtklangkünstler), Michael Stockhausen (Kunstverein).

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