Foto: Guido von Wiecken

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Gespräche mit Entscheidern aus der Provincie Limburg

Rolf Beu, Sprecher für ÖPNV und Bahnpolitik der NRW-Landtagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, hatte am Freitag, 12.03.2013, Vertreter der niederländischen Provinz Limburg zu einem Fachgespräch in den Düsseldorfer Landtag eingeladen.

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Angeführt wurde die Delegation von Patrick van der Broeck (CDA), Deputierter für Infrastruktur der Provinz (in der Funktion vergleichbar einem Verkehrsminister). Begleitet wurde er von Dr. R.J.H. Schoufs, Programmmanager Verkehr, und Peter Kuppers, Politikkoordinator für Verkehr der Provinzverwaltung Limburg. 

Während die Bundesrepublik Deutschland in 16 Bundesländern gegliedert ist, besteht das Königreich der Niederlande aus zwölf Provinzen. Die Provinzen sind für den Personenbahn- und Busverkehr in ihrem Staatsgebiet eigenverantwortlich zuständig.

Bei dem Gespräch wurde vor allem der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Nordrhein-Westfalen und der Pronvincie Limburg thematisiert und Möglichkeiten zur Verbesserung des ÖPNV zwischen beiden angrenzenden Regionen diskutiert.

Der Deputierte und die Vertreter der Provinzverwaltung warben insbesondere für die Herstellung der Infrastruktur auf NRW-Seite im nördlichen Aachener Raum, um eine InterCity-Linie aus Richtung Eindhoven über Heerlen elektrifiziert bis nach Aachen zu verlängern. Damit erhielten die südlichen Niederlande nicht nur Anschluss an die Fernverkehrsstrecke Köln – Brüssel – Paris/London, sondern auch das Rheinland über Aachen eine Schienenverbindung zu den Städten in den Provinzen Limburg und Nord-Brabant.

Einen zweiten Schwerpunkt sieht die niederländische Seite in der Wiederherstellung der durchgehenden Zweigleisigkeit auf der Strecke Venlo – Mönchengladbach. Teilweise seit dem Ende des 2. Weltkrieges ist die Strecke im Abschnitt Kaldenkirchen – Dülken auf deutscher Seite nur noch eingleisig befahrbar. Bei einer durchgehenden Zweigleisigkeit könnte eine niederländische InterCity-Linie über Venlo bis Düsseldorf verlängert werden, wie die Limburger Vertreter wünschen. Außerdem könnte die so ausgebaute und mit Lärmschutz versehene elektrifizierte Strecke spürbar zur Entlastung des steigenden Schienengüterverkehrs zwischen NRW und den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen beitragen. Dies ist unverzichtbar, um mehr Güterverkehre weg von der Straße hin auf die Schiene zu verlagern.

Beu sah großes Einvernehmen in der Zielsetzung und sagte den limburgischen Vertretern seine inhaltliche Unterstützung zu. Insbesondere begrüßt er die grundsätzliche Bereitschaft der niederländischen Seite an einer fairen Kostenaufteilung. Im weiteren Verfahren zur Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans sollen die Gespräche fortgeführt werden.

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