Newsletter2 23-12-12

Vorbild Fahrzeugzweiterstellung

Die Stadtwerke Bonn (SWB) haben mit ihrem Pilotprojekt „Zweiterstellung“ bewiesen, wie man der Marktmacht der Fahrzeuganbieter die Stirn bieten, Kosten sparen und Arbeitsplätze sichern kann. Für neue Stadtbahnwagen hätte das lokale Verkehrsunternehmen einen Stückpreis von 3,5 Millionen Euro zahlen sollen und das für Fahrzeuge deren Qualitätsanmutung durchaus zweifelhaft erschien. Die Probleme mit Neufahrzeugen der Bahnindustrie sind ja nicht nur den Fahrgästen der DB bekannt.

Newsletter2 23-12-12

Deshalb entschieden sich die SWB ihre teilweise aus den 70-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts stammenden Stadtbahnwagen Typ B, die eigentlich ausgemustert werden sollten, „zweit zu erstellen“. Mit Investitionen von lediglich 1,6 Millionen Euro entsteht ein technisch neues Fahrzeug in alter Hülle. Wie hoch das Einsparvolumen insgesamt ist, lässt sich bei einem Fahrzeugbestand des Unternehmens von 99 Schienenfahrzeugen leicht errechnen.

Mit der „Zweiterstellung“ qualifizieren sich die Mitarbeiter und aus dem Unternehmen wird faktisch ein kleiner Schienenfahrzeugproduzent. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek würdigte das Projekt in dem er persönlich an der Wieder-Inbetriebnahme der ersten beiden „zweiterstellten“ Stadtbahnen teilnahm. Ein ähnliches Projekt wird aktuell auch von den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) durchgeführt.

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