Der Öffentliche Personennahverkehr muss sich für die Zukunft neu aufstellen. Denn das Mobilitätsverhalten verändert sich, in Ballungsgebieten wie Köln und in den ländlichen Räumen. Die Enquete-Kommission IV des Landtags Nordrhein-Westfalen hat sich mit diesen gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen beschäftigt. Gemeinsam haben alle Fraktionen des Landtags versucht, Lösungsansätze dafür zu entwickeln.
Die im Bericht fixierten Ergebnisse haben die Sachverständige Gisela Nacken und die Abgeordneten Arndt Klocke und ich (Rolf Beu) vorgestellt. Ergänzt und erweitert wurde die Diskussion durch Impulse von Theo Jansen (Zukunftsnetz Mobilität) zu Multimodalität, Kai Schulte (KC ITF) zum Verkehrsangebot im ländlichen Raum und Nils Zeino-Mahmalat (VDV eTicket) zur Digitalisierung im ÖPNV.
Dazu hatte am 27. März 2017 die GRÜNE Ratsfraktion Köln eingeladen. Die interessante Veranstaltung hat gezeigt:
- Nur wer im Kopf mobil ist, ist das auch im Alltag mit anderen Verkehrsträgern als dem Auto. Deshalb muss das ÖPNV-Angebot viel mehr von der Seite der Nutzer*innen her gedacht werden und kinderleicht nutzbar sein.
- Bei den Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen ist noch sehr viel zu tun. Etwa steckt die Digitalisierung beim Herstellen der Verkehrsleistungen vielerorts noch in den Kinderschuhen. Der Tarifdschungel der Verkehrsverbünde ist absolut kontraproduktiv.
- Auch in der Politik müssen wir die Weichen richtig stellen, weil sonst der Zug Richtung Zukunft zwangsgebremst wird. Die Trassenpreise müssen runter und Güterzuglängen den internationalen Maßstäben angepasst werden. Auch an die Strukturen müssen wir ran.
Mein Fazit lautet, es gibt für alle viel zu tun. Darum müssen wir jetzt und gemeinsam handeln! Wir GRÜNE treten dazu in Vorleistung und fordern:
2 Euro pro Person am Tag für landesweite Mobilität im Nahverkehr. Damit sich NRW wieder bewegt.
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