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RRX-Projekt startet: Mehr Gleise, Züge und Qualität

Die NRW-Landesregierung feiert den Baubeginn für den Rhein-Ruhr-Express (RRX). Heute, am 08.03.2017, wurden die Arbeiten für den Rhein-Ruhr-Express am sogenannten Planfeststellungsabschnitt 1.1 zwischen Köln-Mülheim Güterbahnhof und Köln-Stammheim offiziell begonnen. Nach Fertigstellung der Infrastrukturausbauten auf der Kernstrecke zwischen Köln – Dortmund sollen durch den RRX täglich rund 24.000 Personenfahrten vom Auto auf die Bahn verlagert werden.

Rolf Beu, Bahnpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW: „Gerade im Rhein-Ruhr-Raum, dem dichtesten Ballungsgebiet Europas, ist der Ausbau der Schieneninfrastruktur aus dem 19. Jahrhundert schon lange überfällig, um mehr Menschen und Güter mit der umweltfreundlichen Bahn befördern zu können. Durch zusätzliche Gleise werden mehr Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, durch die neuen Elektro-Triebzüge und umgebaute Bahnhöfe mehr Komfort und Barrierefreiheit für die Fahrgäste erreicht.

Voraussetzung für den Betrieb des RRX bildet der Aus- und Umbau der Schieneninfrastruktur. Nur so kann der 15-Minuten-Takt auf der zentralen Kernachse Köln – Duisburg – Dortmund mit vier RRX-Zügen pro Stunde und Richtung sichergestellt werden. Zwischen Köln und Düsseldorf-Benrath wird die vorhandene Bahntrasse auf durchgehend vier, von dort bis Duisburg auf sechs Gleise ausgebaut. Darüber hinaus wird es insbesondere in Dortmund weitere umfangreiche Ausbaumaßnahmen geben.

Im neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) wurde der RRX in die höchste Stufe ‚Vordringlicher Bedarf Engpassbeseitigung‘ einklassifiziert. Die Kosten der Bedarfsplanmaßnahme des Bundes werden auf rund 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Die Deutsche Bahn AG, das Land Nordrhein-Westfalen sowie die drei Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs in NRW, der Nahverkehr Rheinland (NVR), der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) investieren zusätzlich über 150 Millionen Euro für den Ausbau der Stationen an den sogenannten Außenästen des RRX.

Über diese Außenäste werden auch die weiteren Zentren des Landes umsteigefrei angebunden. RRX-Linien sollen über Düren bis Aachen, über Bonn bis ins rheinland-pfälzische Koblenz, über Bielefeld bis Minden, über Paderborn bis ins hessische Kassel und nach Wesel/Emmerich sowie Münster verkehren. Damit dient der RRX dem gesamten Nordrhein-Westfalen und den benachbarten Bundesländern.

Derzeit laufen die Planungen für den Ausbau von über 50 Stationen an den Außenästen des RRX. Als Beispiel erwähnt sei der Bahnhof Köln Süd, wo die schon lange geforderte bessere Anbindung an die Kölner Universität und die Stadtbahn über den Bonner Außenast angegangen werden kann.

Der RRX wird zukünftig mit zweiteiligen Elektrotriebzügen gefahren, die jeweils aus zwei einstöckigen Steuer- und zwei doppelstöckigen Mittelwagen bestehen. Da diese neuen Züge vor dem Ausbau der Schieneninfrastruktur fertig sein werden, sollen sie bereits ab Ende 2018 beginnend als ‚RRX-Vorlaufbetrieb‘ auf bisherigen RegionalExpress-Linien (RE) die alten Züge ersetzen. Damit können zum frühstmöglichen Zeitpunkt 200 Plätze pro Zug zusätzlich für die Fahrgäste angeboten werden, was insbesondere in den Hauptverkehrszeiten zu einer spürbaren Entlastung führen wird.“

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