Lars Eirich  / pixelio.de

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Bonn – Vorreiterstadt für E-Mobilität im Busbereich

Pressemitteilung zu Bonn als Vorreiterstadt für E-Mobilität im Busbereich vom 11.03.2013:

 

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Zu den Plänen der Geschäftsführung der Bonner Stadtwerke Verkehrs GmbH, untersuchen zu lassen, ob und wie das Bonner Busnetz auf Elektroantrieb umgestellt werden kann, äußert sich das SWBV-Aufsichtsratsmitglied, der Bonner Planungsausschussvorsitzende und GRÜNE-Landtagsabgeordnete Rolf Beu:

„Bekanntlich werden in der Stadt Bonn die maßgeblichen Schadstoff-Grenzwerte nicht eingehalten, so dass die Ausweisung einer sogenannten Umweltzone mit entsprechenden Fahrbeschränkungen unvermeidlich war. Ebenfalls gehört Bonn unstrittig zu den lautesten Städten im Land. Hauptverursacher von Dreck und Lärm in der Bundesstadt ist der Verkehr.

Statt sich für alte SWB-Dieselbusse Ausnahmebescheinigungen auszustellen, die das Befahren der Bonner Umweltzone diesen erst rechtlich ermöglicht, sollte das städtische Verkehrsunternehmen in der Klimastadt Bonn eine Vorreiterrolle übernehmen.

Auch betriebswirtschaftlich wäre ein Ausstieg vom Verbrennungsmotor vorteilhaft. Bereits heute werden über 7.000.000 Euro jährlich allein für den Diesel ausgegeben, mit dem die Bonner Busse überhaupt erst fahren können. Tendenz: immer steigend und in der Preisentwicklung nicht beeinflussbar. Gleichzeitig produzieren die Stadtwerke Bonn selbst Strom, der auch zum Antrieb der Busse genutzt werden könnte.

Da das Bonner Busnetz nicht komplett durch Straßenbahnen ersetzt werden kann, stellt sich die Frage nach einem Elektro-Antrieb für die Busflotte fast automatisch. Leider forschen die deutschen Bus-Produzenten, unterstützt durch ihren Dachverband, immer noch vorzugsweise in einer Verbesserung ihrer Verbrennungsmotoren. Es besteht die Gefahr, dass die asiatische Konkurrenz, die viel mehr in eine Optimierung der Batterietechnologie investieren, auch dieses Zukunftsfeld beherrschen werden. Die deutschen Verkehrsunternehmen sollten aus ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten verstärkt ihre Marktmacht nutzen, um die einheimischen Produzenten zu einer Verstärkung ihrer Bemühungen hin in Richtung E-Antriebstechnologie zu motivieren.

Die Initiative der SWBV-Geschäftsführung, sich an Modellprojekten für einen E-Antrieb zu beteiligen und diesbezügliche Untersuchungen vorzunehmen, wird vom SWBV-Aufsichtsrat einvernehmlich unterstützt.

Als Mitglied des NRW-Verkehrsausschusses sehe ich zwei Unterschiede zu den öffentlichen Äußerungen des SWB-Geschäftsführers Heinz-Jürgen Reining: Es kann sich aus Praktikabilitätsgründen als vorteilhaft erweisen, zumindest in einer ersten Stufe, statt des ganzen Netzes zunächst nur einzelne Hauptlinien auf E-Betrieb umzustellen – auch wenn dabei zunächst für eine Übergangszeit zwei Technologien parallel betrieben würden. Auch wäre die klassische O-Bus-Variante, die zurzeit nicht nur fördertechnisch eine Renaissance erlebt, nicht auszuschließen. Vorstellbar wäre z. B. eine Hauptrelation, die nachfragemäßig auch einen Straßen- oder Stadtbahnbetrieb rechtfertigen würde, auf einen E-Antrieb mit Doppelgelenkbussen, wie sie beispielsweise heute bereits in Aachen verkehren, – teilweise auf eigener Trasse – umzurüsten.“

 

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