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Keine „Lex Lessenich“ – Stadt legt Prioritäten sachgerecht fest

Zu den Befürchtungen des Stadtsportbundes Bonn, dass sich mit der Entscheidung des städtischen Sportausschusses für den Bürgerantrag des FC RW Lessenich andere finanzstarke Vereine auf diesen berufen und mit hohem Eigenanteil die Sanierung und Aufwertung ‚ihres‘ örtlichen Sportplatzes beschleunigen können, äußert sich der sportpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Ratsfraktion, Rolf Beu MdL, Mitglied in den Sportausschüssen der Stadt Bonn und des Landes NRW:

„Die Befürchtung des Stadtsportbundes ist nur auf den ersten Blick berechtigt. Es bleibt festzuhalten, dass die Vertreter der Ratsmehrheit erklärten, dass sie ‚Lessenich‘ zugestimmt haben, um erste Erfahrungen mit dem beschlossenen Verfahren zu gewinnen. Um die Befürchtung weiter zu entkräften, haben wir die Verwaltungsvorlage (die lediglich eine Fortschreibung der bisherigen Rankingliste, ausschließlich für besonders schlechte Plätze und ohne Diskussion der Entscheidungskriterien vornahm) abgelehnt und einen Änderungsantrag mehrheitlich zugestimmt, der
1. den großen städtischen (Bezirks-)Sportanlagen Sportpark Nord [Kölnstraße], West [Endenich], Süd [Pennenfeld] und Stadion Beuel wegen ihrer gesamtstädtischen Bedeutung Vorrang gewährt,
2. die Verwaltung beauftragt, Sportplätze im Bereich sogenannter sozialer Brennpunkte [erwähnt waren Medinghoven und Dransdorf] angemessen zu berücksichtigen und
3. die Kriterien für eine zukünftige Rankingliste zu überarbeiten – und zur Beratung darzulegen.

Auch wurde wiederholt erklärt, dass die Sportplätze städtische Sportanlagen sind, die von der Allgemeinheit der Steuerzahler finanziert wurden, und keine quasi-privatisierte Sportplätze ortsnaher Vereine.

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Die Verwaltung, die ein Sportstättenkataster, das unverzichtbare Grundlage jeder sachlichen Entscheidung sein muss, vorzulegen hat, bleibt für die Erledigung ausreichend Zeit, da die im Doppelhaushalt 2013/2014 eingesetzten Finanzmittel für die Sportplatzsanierung bereits komplett auf der Grundlage bestehender Beschlüsse gebunden sind.

OB Nimptsch und seine Sportverwaltung blieben bis heute auch die Antwort auf unsere mehrfach wiederholte Frage schuldig, wo sie am Ende hin wollen, d. h. wie viele Plätze sie insgesamt zu Kunstrasenplätze umgestalten und welche sie lediglich im Bestand sanieren wollen? Und wie sie mit den Plätzen weiter vorgehen wollen, die ursprünglich aufgegeben und deren Grundstücke zur Schaffung von Wohnraum vermarktet werden sollten?“

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